Aufgabe:
Überlebe eine Woche von Dingen, die die Natur zu bieten hat, während dieser Woche sollte man versuchen so viel Geld zusammen zubekommen um sich min. ein Einraumhaus leisten zu können.
- Wahlweise kann ab dem 4. Tag ein Zelt oder das billigste Bett im Katalog gekauft und aufgestellt werden.
- Duschen ist während dieser Zeit auf öffentlichen Grundstücken untersagt.
Tag 1
Sonntag 8:00 in Oasis Springs
Zweifelnd sah Andrea Nash die Straße herunter. Hier soll früher ihre Tante gewohnt haben? Irgendwie hatte sie die Straße anders in Erinnerung gehabt. Wo nun kleine Bungalows standen, befanden sich vor knapp 20 Jahren noch alte Ranchhäuser. Aus gutem soliden Holz, hatten sie jedem Sandsturm, der durch die kleine Stadt gezogen war, getrotzt. Das diese Leichtbau-Plastik-Wände lange halten würden, bezweifelte sie stark.
"Das ist nicht dein größtes Problem,Drea.", murmelte sie leise vor sich hin, während sie ihr Augenmerk wieder auf das Grundstück vor ihr lenkte.
Das Gelände gehörte ehemals ihrer Tante Jen, die es ihr jedoch zum 18 Geburtstag vermacht hatte. "Falls du mal eine Auszeit von der lieben Familie brauchst.", hatte sie ihr damals Augenzwinkernd zu geraunt.
Davon das auf dem Gelände kein Stein mehr auf dem Anderen stand, hatte sie kein Wort verlauten lassen. Andrea war davon ausgegangen das hübsche weiß gestrichene Holzhaus mit der großen überdachten Veranda und dem prächtigen Garten zusehen und nicht eine zwar üppige, wenn auch leere, grüne Fläche.
Ein einziger, fast verkümmerter Chrysanthemenstrauch hatte den Überfall des Abrissunternehmens überlebt.
Andrea musste mehrmals tief ein und ausatmen. "Nur nicht die Fassung verlieren.", versuchte sie sich zu beruhigen. So hatte sie sich ihren Start in ein eigenständiges Leben nicht vorgestellt. Ihr Plan war es gewesen, auf Tante Jen´s Ranch die Familientradition des Gemüseanbaus fortzuführen und dem Häuschen zu altem Glanz zu verhelfen. Zudem war es Zeit für sie gewesen, immerhin war sie mittlerweile fast 21, dem Trubel ihrer Familie zu entfliehen und anzufangen auf eigenen Beinen zustehen. Sie hatte sich so sehr gefreut endlich ein mal Zeit nur für sich selbst zu haben. Wirklich alleine war sie nie gewesen, immer war einer ihrer Geschwister da gewesen und war ihr auf den Wecker gefallen. Selbst auf ihren Spaziergängen durch die Wiesen und Felder von Appaloosa Plains, war sie immer irgendwo einem Nachbarn begegnet. Sie freute sich auf die Stille und so machte sie sich auf den Weg die Wüste zu erkunden. Um ihr Drama mit Tante Jen´s Haus würde sie sich später kümmern.
Nach einer Weile bemerkte sie einzelne Steinhaufen, die aus dem Sand heraus ragten. Neugierig sah sie sich die Steine an und langsam erinnerte sie sich daran, als sie noch Jünger war mit ihrem Vater nach Fossilien gegraben zu haben. Sie versuchte ihr Glück und wirklich, sie grub recht schnell ein hübsches Exemplar aus. Das würde ihr bestimmt etwas Geld einbringen.
Auch einen alten Brunnenschacht untersuchte sie und fand darin einen kleinen Frosch. Motiviert durchstreifte sie die Nachbarschaft und schon bald waren ihre Taschen prall gefüllt mit den verschiedensten Steinen, Metallen und was die Menschen sonst noch so wertvolles einfach in die Natur geworfen hatten.
Gerade als sie wieder an ihrem Grundstück angelangt war klingelte ihr Handy. Peinlich berührt zuckte sie zusammen Sie konnte sich schon denken wer ihr schrieb. Sie hatte ihrer Mutter doch versprochen zu schreiben, wenn sie in Oasis Springs angekommen war. Schnell tippte sie eine Antwort und verschwieg ihrer Mutter wohl weißlich ihre momentane Situation. Sie hatte lange für ihre Freiheit gekämpft und würde diese nicht so schnell aufgeben.
Leider schien ihre Mutter schon von der Sache mit dem Haus gehört zu haben, denn sie schrieb zurück:
Wenn du bis nächsten Sonntag kein Dach über dem Kopf hast, werden wir dich wieder abholen.
Andrea hob erstaunt eine Augenbraue. Das hätte sie nun wirklich nicht von ihrer Mum erwartet. Hatte sie etwa deshalb so wissend gelächelt, als sie sich gestern voneinander verabschiedet hatten?
Die Rothaarige beschloss nicht weiter tatenlos herum zu stehen und machte sich auf den Weg den berühmten Park von Oasis Springs zu erkunden. Immerhin musste sie bis zum Sonntag genügend Geld zusammen haben um, wie ihre Mutter so schön geschrieben hatte, ein Dach über dem Kopf zuhaben.
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Zusatz:
Beweis, das ich zu Beginn die Haushaltskasse genullt habe.
Der zweite Teil von Tag eins wird morgen kommen. Mir fehlte heute leider die Zeit. Ich hoffe trotzdem, das ihr Spass beim Lesen habt und seid genauso gespannt wie ich wie Drea sich schlagen wird.
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