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  1. #1
    Reinschnupperer
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    Willow Creek - da, wo meine Wurzeln sind

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    Hallo zusammen,

    Einige von Euch kennen mich vielleicht noch aus dem Sims3-Forum, in dem ich lange Zeit kommentiert und auch drei Foto-Storys gepostet hatte. Sims 4 hatte ich einige Zeit ignoriert, wollte es ursprünglich auch gar nicht kaufen. Tja, aber meistens kommt es anders, als man denkt. Ich habe es mir dann auch erst ein halbes oder dreiviertel Jahr nach Release geholt. Mittlerweile liebe ich es, habe auch alle Erweiterungen, obwohl mir einiges an Sims 4 fehlt. Dennoch ist mein Favorit immer noch Sims 3. Aber anders als bei Sims 3 habe ich das Bauen in Sims 4 für mich entdeckt. Anfangs hatte ich Häuser nur umgebaut, aber mittlerweile baue ich auch selbst. Es sind zwar keine Wunderwerke, aber ich bin damit zufrieden. Meine Sims habe ich alle selbst erstellt, also keine in der Galerie oder so heruntergeladen.

    Ich möchte Euch nun recht herzlich zu meiner ersten Sims 4-Fotostory begrüßen, die ich vor fast zwei Jahren angefangen habe zu schreiben. Ich weiß noch nicht, wie viele Kapitel sie haben wird, mal sehen. Ich poste sie auch noch in einem anderen Forum und dort bin ich gerade bei dem 18. Kapitel. Es hat sich aus Zeitmangel leider ein wenig hingezogen.

    Ich wünsche Euch nun viel Spaß beim Lesen und hoffe, es gefällt Euch. Und falls es etwas zu kritisieren oder bemängeln gibt, kein Problem. Für konstruktive Kritik bin ich offen.


    LG cheli24




    ************************************************** ***********************************


    Willow Creek – da, wo meine Wurzeln sind







    PROLOG



    Hausfrau und Mutter?

    Nein, diese Frage hat sich für mich nie gestellt. Schon während meiner Highschool-Zeit wusste ich, dass nur Hausfrau-Dasein und Mutterfreuden nicht meine Bestimmung ist. Es ist nicht so, dass ich keine Kinder mag. Das ganz sicherlich nicht. Aber dazu müsste ich erst den passenden Mann haben und den habe ich bislang nicht gefunden. Vielleicht bin ich aber auch etwas zu wählerisch, zumindest behauptet das meine Mutter. „Kind, für Dich muss erst einer gebacken werden“. Quatsch! Aber was ist denn so verwerflich daran, wenn ich genaue Vorstellungen von meinem zukünftigen Partner habe? Männerbekanntschaften hatte ich schon einige und auch schon die eine und andere Beziehung, wenn man denn bei ein paar Nächten schon davon sprechen kann. Aber keiner ist geblieben oder hat es ernst gemeint. Die Einen wollten mich nur des Prestige wegen und die anderen, um mich als Hausfrau und Mutter an Herd und Bett festzunageln. Vielleicht hat Mum doch Recht und für mich muss wirklich erst einer gebacken werden.

    Oh, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Gail Richardson, ich werde in Kürze 26 Jahre alt und habe mir einen Namen als erfolgreiche Brokerin gemacht. Ich wurde in Willow Creek geboren, habe meine Heimat aber schon mit 16 Jahren verlassen, um Karriere in einer der berühmtesten Metropole der Erde zu machen. Fast 6 Jahre lang habe in der Stadt gelebt, von der Frank Sinatra einst gesungen hatte: I want to wake up in that city, that doesn't sleep.

    Big Apple, mein Lebenselixier, meine Traumstadt, mein Verhängnis. In der ich eines Morgens aufgewacht und zu der Erkenntnis gekommen bin: „ich muss von hier weg“.




    Habe ich Eure Neugierde geweckt?


    Nun, nach Beendigung meines Studiums bin ich gleich in New York geblieben und habe dort sehr schnell eine Anstellung bei einem weltbekannten Konzern gefunden. Morgens aufwachen, die Skyline Manhattan‘ s vor Augen und strammen Schrittes in Richtung Wall Street marschieren. Das war meine Welt, die Welt der Zahlen und Finanzen. Was kann es Schöneres geben? Die Kunden haben mich vor allem wegen meiner Kompetenz, der Loyalität und Diskretion geschätzt. Immerhin haben die Reichen und Berühmten zu meinem Kundenstamm gezählt. Aber ich habe auch den kleinen Anleger beraten, dem Privatinvestor gezeigt, wie man mehr Ertrag aus Kapital machen kann. Es war eine aufregende, aber auch sehr stressige Zeit.

    Aber irgendwann wurde es mir zu viel … von heute auf morgen.



    Kennt Ihr das Gefühl, wenn man morgens aufwacht und sich wie erschlagen fühlt? Wie eine Grippe, die ganz plötzlich auftritt? Keine Lust aufzustehen, jeder Schritt eine Qual, keinen Appetit, auf gar nichts. Man steht einfach nur da und fragt sich, was mache ich hier eigentlich? Ich stand eines Morgens an meinem Panoramafenster, die Skyline vor meinen Augen und fühlte… nichts! Nur eine immense Leere in mir. Gedanken, die mich nicht mehr losließen. Was nutzen Erfolg, Reichtum, Schönheit, wenn man im Grunde genommen alleine ist, niemanden hat, mit dem man all das teilen kann? Alleine in einer riesengroßen Penthouse Wohnung lebt, in einem Doppelbett, in dem die andere Seite leer bleibt und höchstens kurzweilige Affären darin nächtigten? Morgens am Kaffeetisch zu sitzen, den Blick dabei auf die aktualisierten Börsenberichte gerichtet, während man gerade einen wichtigen Telefonanruf tätigt und dabei einen Joghurt verspeist, während im Hintergrund das Börsen-TV läuft und den Kaffee schon halb im Gehen noch hastig hinunter stürzt?

    Ich habe es nicht kommen sehen und verdrängt, was mir meine Kollegen schon lange prophezeit hatten. Wenig Schlaf, immer nur Arbeit, unzählige Tassen Kaffee am Tag, Kundengespräche, Meetings, Dienstreisen, von einem Ort zum anderen reisend, mehrmals in der Woche mit dem Flugzeug unterwegs. Irgendwann macht der Körper nicht mehr mit und wehrt sich dagegen. Es war in einer immens wichtigen Sitzung, als ich plötzlich am Podium zusammengebrochen bin. Sofort hatten sie einen Arzt kommen lassen, der mich nach einer ersten Untersuchung gleich ins Krankenhaus einweisen ließ. Dort hat man mich schließlich auf den Kopf gestellt. Körperlich sei ich soweit fit, hat mir der behandelnde Arzt mitgeteilt. Die Diagnose Burnout war letztendlich ein Schock und hat mein bisheriges Dasein völlig auf den Kopf gestellt. Nach wochenlanger, erfolgloser Behandlung haben die Ärzte mir schließlich zu einer gravierenden Veränderung geraten. Schweren Herzens habe ich mich schließlich entschlossen, meinen geliebten Job an den Nagel zu hängen und nach Willow Creek zurückzukehren. Meine Geburts- und Heimatstadt, nahe am Michigansee in Illinois gelegen, nur wenige Kilometer von Chicago entfernt.




    Zweimal am Tag befährt ein Raddampfer den Fluss. Es verleiht dem kleinen Ort einen Hauch von Nostalgie, wie ich finde. So als würde man sich in den Südstaaten befinden. Irgendwann möchte ich einmal den Fluss aufwärts befahren. Ich stelle es mir traumhaft vor. Vielleicht mit einem Mann an meiner Seite… vielleicht.



    Möglicherweise würde ich meine Prinzipien über Bord werfen und in den sicheren Hafen der Ehe fahren? Irgendwann vielleicht auch Kinder haben? Wer weiß, was die Zeit und Zukunft bringen mag. Aber jetzt freue ich mich erst einmal auf meine neue alte Heimat und die Herausforderungen, die dort auf mich warten werden.

    Wollt Ihr mehr erfahren? Dann kommt mit mir nach Willow Creek – zurück in meine Heimat, zurück zu meinen Wurzeln.

    Wir sehen uns. Bye-Bye.






    Kapitel 1 folgt...
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    Geändert von cheli24 (14.07.2017 um 16:03 Uhr)




  2. #2
    Tastentipper
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    Hui, sehr viel Text - aber da ich eh eine Leseratte bin, macht mir das nichts aus
    Ehrlich gesagt erinnert mich Gail an deine Trish von deiner Story "Schatten der Vergangenheit" - jaaa, ich war eine stille Leserin deiner tollen Sims-Geschichte und fand es traurig, das insgesamt so wenig im Forum los war und du auch irgendwann aufgehört hast.
    Daher freue ich mich, dass du wieder eine neue Story schreibst - ich bin also gespannt was mich erwartet

  3. #3
    Reinschnupperer
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    Zitat Zitat von PinkSouL697 Beitrag anzeigen
    Hui, sehr viel Text - aber da ich eh eine Leseratte bin, macht mir das nichts aus
    Ehrlich gesagt erinnert mich Gail an deine Trish von deiner Story "Schatten der Vergangenheit" - jaaa, ich war eine stille Leserin deiner tollen Sims-Geschichte und fand es traurig, das insgesamt so wenig im Forum los war und du auch irgendwann aufgehört hast.
    Daher freue ich mich, dass du wieder eine neue Story schreibst - ich bin also gespannt was mich erwartet

    Hallo zusammen,

    vielen Dank für die Dankeklicks, über die ich mich sehr gefreut habe und auch, dass Ihr hier mitlest.


    Hallo PinkSoul,


    Vielen Dank für Deinen Kommentar, über den ich mich sehr gefreut habe. Der Name ist mir gleich bekannt vorgekommen. Es freut mich sehr, dass Du auch hier wieder mitliest. Wie bereits erwähnt, bin ich aktuell erst bei dem 18. Kapitel, keine Ahnung, wie lange die Story wird. Aber auf keinen Fall so lange wie die in Sims 3.

    Gail erinnert Dich also an Trish? Nun, beide sind blond, okay, aber ganz andere Charaktere. Sie haben nicht viel miteinander gemeinsam. Aber lass' Dich überraschen.

    Was die andere Story betrifft, es gibt auf jeden Fall einen zweiten Teil (allerdings nicht im Sims-Forum). Wenn Du magst, dann benachrichtige ich Dich, wenn es soweit ist. Aber es dauert noch eine Weile, da ich bei meinen Storys eine längere Pause eingelegt hatte und Sims 3 bestimmt schon fast ein Jahr nicht mehr gespielt habe.

    So, in ein oder zwei Stunden geht es dann mit dem 1. Kapitel los.

    LG cheli24

  4. #4
    Reinschnupperer
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    Willow Creek - Platzhalter

    ***Platzhalter***


    Hier werde ich die Kapitel verlinken, hatte ich zuvor leider vergessen.

    Eins vorweg, es werde einige Charas dabei sein. Falls es notwendig sein sollte, werde ich sie hier vorstellen.


    Kapitel


  5. #5
    Reinschnupperer
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    Willow Creek - Kapitel 1 Neues Zuhause

    Hallo zusammen,

    ich wünsche Euch nun viel Spaß mit dem 1. Kapitel und hoffe, es gefällt Euch.

    Eine Frage noch: ist die Schrift okay oder ist es zu groß? Und wie sieht es mit dem Bildern aus? Soll ich sie kleiner machen oder so lassen?


    LG cheli24


    ************************************************** ****


    Kapitel 1




    Neues Zuhause



    Die blonde junge Frau stand neugierig vor dem Haus. Nach dem Telefonat mit ihrer ehemaligen Vermieterin Mrs Landon, hatte diese ihr vor zwei Wochen mitgeteilt, dass das Haus, in der Gail zwischenzeitlich als Studentin gewohnt hatte, zum Verkauf anstand. Ihre Vermieterin wollte zu ihrer Tochter und deren Familie ins kalifornische Marina del Rey ziehen. Der einzige Haken bestand darin, dass Mrs Landon ihrem Neffen die obere Wohnung überschrieben hatte und der zukünftige Käufer dies übernehmen müsste. Bis zum Ende des Monats wohnte derweil noch ein junges Paar in der oberen Etage, die kleine Familie im Erdgeschoss war vor schon vor zwei Monaten ausgezogen. Kurzentschlossen war Gail schließlich von New York nach Willow Creek geflogen und zu dem Häuschen rausgefahren, nachdem sie den Schlüssel bei Mrs Landon abgeholt hatte. Sie solle sich alles in Ruhe anschauen, hatte diese Gail wissen lassen. Die Tapeten wären schon alle entfernt, die Räume würden somit auch weitgehend leer stehen. Auch hatte sie ihr mitgeteilt, dass erst kürzlich neue Fenster eingebaut worden wären, sowie neue Terrassentüren. Diese hatten getönte Scheiben und waren aus einem Spezialglas angefertigt, dass auch der größten Hitze und Kälte standhielt. Die Winter in Willow Creek, sowie die im gesamten Bundesstaat Illinois, waren extrem kalt und im Sommer sehr heiß. Aufgrund dessen waren die meisten Häuser auch klimatisiert oder verfügten über offene Kamine. Das Haus Mrs Landons hatte zwar keinen offenen Kamin, dafür aber eine sehr gut funktionierende Fußbodenheizung.



    Zugegeben, Gail hatte das Haus nicht mehr so recht in Erinnerung und nach einem ersten Rundgang auf dem Grundstück war ihr gleich aufgefallen, dass noch einiges an Arbeit anstand. Der Swimmingpool war neu, den hatte es damals noch nicht gegeben. Aber er sah auch ein wenig trostlos aus, so Gail‘ s erster Eindruck. Ein paar Fliesen um den Pool herum würden ihn viel schöner aussehen lassen. Anscheinend hatten die jetzigen Mieter keinen Sinn für so etwas gehabt. Als erstes würde Gail einen Gärtner aufsuchen und sich beraten lassen, welche Sorten Blumen und Sträucher man um die Hauseinfassung herum anpflanzen könnte. So sah die Einfassung schon etwas öde und langweilig aus. Vielleicht war sie aber auch nur verwöhnt, hatte sie doch schließlich die schönsten Häuser gesehen, die mehr kosteten, als ein leitender Angestellter im Jahr verdiente.



    Aber die Gegend und auch die Aussicht vom Garten aus, die war traumhaft. Das hatte ihr damals schon gefallen. Schon früh am Morgen konnte man die Vögel zwitschern hören und wie oft hatte sie im Sommer auf der Terrasse gesessen und dort gefrühstückt. Sie hatte seinerzeit im oberen Obergeschoss gewohnt, Mrs. Landon in der unteren Etage, auf der sich aber auch eine große Terrasse befand.



    Gail beschloss, sich die Räume von innen anzuschauen und lief um das Haus herum. Beschwingt stieg sie die Stufen empor, während sie einen kurzen Blick zur rechten Seite warf. Die neuen Fenster und auch die Glastür sahen sehr modern aus, passten aber trotz alledem zum Stil des Hauses.



    Zunächst besichtigte sie das Wohnzimmer, von dem eine große Glastür in den Garten führte. Gail hatte schon in etwa die Einrichtung vor Augen. Hinter der abgetrennten Wand würden die Couch und ein kleiner Tisch stehen, zur Seite der Küche würde sich eine Essecke hervorragend machen. Die Tapeten müssten eine bräunliche Farbe haben, ebenso das Sofa, aber beides nicht zu dunkel. Gleich am Hauseingang würde sie das schmale Schränkchen platzieren, das sie von ihrer Grandma hatte.



    Anschließend sah sie sich in der Küche um, in der nur ein alter Herd und eine Spüle standen. Die Küche war zwar nicht groß, aber trotz alledem geräumig. Schlimmer fand Gail dagegen das Badezimmer, in dem sich nur eine schmale Fensterluke befand. Das hatte ihr Mrs. Landon aber schon mitgeteilt. Gail wollte die kleine Luke durch ein größeres Fenster ersetzen lassen. Gleich am nächsten Tag würde sie sich bei einem Fensterbauer beraten lassen. Ebenso wollte sie den Fliesenleger im Ort aufsuchen. Die alten Fliesen an der Wand und auch die auf dem Boden mussten raus. Außerdem wollte sie auch neue sanitäre Anlagen anbringen lassen.



    Als letztes waren schließlich das Arbeits- und Schlafzimmer an der Reihe, das direkt auf die vordere Terrasse führte. Aber durch die getönten Scheiben war man vor allzu neugierigen Blicken sicher. Außerdem wollte sie Vorhänge und Jalousien anbringen lassen. Auch hier hatte sie schon genaue Vorstellungen, was wo zu stehen hatte. Das Bett musste zur Glastür zeigen und an der freien Wand zu ihrer rechten Seite sollte die Kommode stehen. Das Zimmer, das Gail als Büro dienen sollte, zeigte direkt in den Garten. Die Vorfreude, dort zu zeichnen und arbeiten zu können, war riesengroß. Bei schönem Wetter würde sie jedoch im Garten malen. Vor der dreiteiligen Glasfront würde sie den Schreibtisch platzieren, denn das Licht dazu war optimal. Gail hatte schon immer gerne gemalt und gezeichnet, jedoch in New York kaum Zeit dazu gefunden. Dies wollte sie aber nun ändern.



    Nachdem sie alles besichtigt und einiges mit ihrem Handy fotografiert hatte, fuhr sie zurück zu Mrs. Landon, um noch einige Dinge zu klären, ehe sie den Kaufvertrag unterschreiben wollte.


    Einige Zeit später


    Gail absolvierte gerade ihre täglichen morgendlichen Joggingrunden und atmete tief die Morgenluft ein, die nach frischem Jasmin und Oleander roch. Willow Creek, der kleine Vorort am Rande der Stadt, erwachte langsam aus seinem nächtlichen Schlaf. Dennoch waren an diesem erneut heißen Sommertag schon einige Leute unterwegs.



    Fast zwei Wochen hatte sie während den Renovierungsarbeiten in einem Hotel gewohnt. Vor zwei Tagen war sie endlich eingezogen, nachdem mit einiger Verspätung ihre Möbel aus New York eingetroffen waren. Mit Küche und Bad war sie, bis auf ein paar Dekos, gestern Vormittag fertig geworden. Heute waren nun das Wohn- und Schlafzimmer an der Reihe, dass sie neu in einem Möbelladen gekauft hatte, da ihr bisheriges Mobiliar zu groß für ihre jetzige Wohnung gewesen wäre. Für den Garten hatte sie jede Menge Pflanzen gekauft, sowie eine beleuchtete Trennwand als Sichtschutz. Dahinter konnte sie den Tisch und die Stühle platzieren, die sie bereits ausgepackt hatte. Für das Terrassengeländer hatte sie ein paar Blumenkästen erstanden, die sie gleich nach dem Frühstück anbringen wollte. Die hohen Bambusstöcke, die ihr Mrs Landon mitgegeben hatte, wollte sie eigentlich als Sichtschutz im Vorgarten verwenden. Aber dann hatte sie diese Trennwand mit den Leuchten gesehen. Nun würde sie sie wohl am Swimmingpool platzieren.



    Zunächst entledigte sie sich aber ihrer Kleider und stieg unter die Dusche. Das lauwarme Wasser tat ihrem erhitzten Körper gut und sie genoss das Nass auf ihrer Haut. Fröhlich sang sie dabei vor sich hin und fühlte sich zum ersten Mal seit ihrem Zusammenbruch wieder glücklich.



    Nach dem Duschen schlüpfte sie in eine bequeme Hose und zog eins ihrer Lieblings-T-Shirts an. Da sie keinen allzu großen Hunger verspürte, trank sie nur ein Glas Milch, das sie an dem großen Thekentisch einnahm.



    Schließlich begann sie mit dem Einrichten. Die sperrigen und schweren Möbel hatten ihr die Möbelpacker in die Zimmer getragen. Die kleineren standen derweil noch auf der Terrasse. Einer der Männer hatte ihr den großen Teppich ausgerollt und so befestigt, dass er nicht verrutschen konnte. Gail hatte ein Faible für Rosétöne. So war auch das Schlafzimmer in dieser Farbe gehalten. Nach einem kurzen prüfenden Blick aufs Bett, ging Gail schließlich zur Terrasse, um die kleinen Nachtschränkchen reinzutragen.



    Nachdem das Schlafzimmer soweit eingeräumt und die Jalousien befestigt waren, begab sie sich ins Wohnzimmer, wo bereits die Sofas und Esszimmerstühle standen. Sie hatte lange gebraucht, bis sie die passenden Möbel gefunden hatte und war von einem Geschäft ins andere gefahren. Meistens hatte sie genaue Vorstellungen, was die Suche auch so extrem erschwerte.




    Es war schon fast am Abend, als sie den größten Teil des Wohn- und Esszimmers eingerichtet hatte. Den Rest würde sie morgen erledigen und dann auch gleich die Gardinen aufhängen. Sie freute sich schon auf die erste Nacht in ihrem neuen Bett. Bislang hatte sie auf einer Matratze gelegen und war morgens immer mit fürchterlichen Rückenschmerzen aufgewacht. Aber dieses Bett hatte eine Gesundheitsmatratze, außerdem ließ sich der Kopf- und Fußteil variabel mittels einer Fernbedienung verstellen.



    Nachdem sie zu Abend gegessen, die Küche aufgeräumt und sich im Bad fertig gemacht hatte, ließ sie sich todmüde ins Bett fallen und war kurz darauf auch schon eingeschlafen. Morgen würde wieder ein anstrengender Tag werden. Aber bis zum Wochenende in zwei Tagen wollte sie mit allem fertig sein. Gail war sehr zielstrebig und das, was sie sich vorgenommen hatte, beendete sie ohne Wenn und Aber. Jedoch würde sie es künftig langsamer angehen lassen. Niemals mehr würde sie sich so unter Druck setzen, wie sie es bislang getan und was schließlich auch zu ihrem Zusammenbruch geführt hatte.




    Kapitel 2 folgt...
    Geändert von cheli24 (07.05.2017 um 18:14 Uhr) Grund: Ergänzung

  6. #6
    Tastentipper
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    Also vorweg: Die Größe der Bilder und auch der Schrift finde ich sehr passend, das lässt sich alles gut lesen
    Ich meine nicht, das Gail mich charakterlich an Trish erinnert, sondern einfach vom Äußeren haben sie Ähnlichkeiten. Vom Charakter her wissen wir ja noch nicht viel von Gail, sie scheint ja sehr ehrgeizig und zielstrebig zu sein, aber das ist ja auch der Grund wieso es überhaupt zu ihrem Burnout kam.
    Das mit der oberen Etage habe ich nicht so richtig verstanden Also der Neffe bekommt die Wohnung in der oberen Etage, aber bis er einzieht wohnt noch ein Paar darin?

    Bis jetzt ist ja außer Gails Umzug und das Einrichten des Hauses nicht viel passiert, ich bin gespannt wen sie alles so kennen lernt. Aber da sie ja ursprünglich aus Willow Creek stammt, wohnen doch hier sicher noch ein paar alte Schulfreunde, und was ist mit ihren Eltern - wohnen die auch nicht mehr in ihrer Heimatstadt?

    Ich freue mich auf jeden Fall auf das nächste Kapitel
    Übrigens: Ich würde mich sehr freuen, wenn du mir Bescheid geben würdest, wenn es eine Fortsetzung von "Schatten der Vergangenheit" gibt

  7. #7
    Sadistischer Kater
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    So ich hab jetzt auch mal hier reingelesen xDD Und ich bin sehr froh dass das erste Kapitel nicht auch in der Ich-Perspektive ist, die mag ich nämlich nicht besonders :'D
    Hm ja, vorneweg hab ich erstmal eine Frage xD Oder zwei xD
    Zuerst mal wollte ich wissen ob das eine Story durch und durch wird oder ob es eher eine Nachbarschaftsdoku mit Story ist Also nur damit ich weiß was ich in etwa erwarten könnte falls ich weiter lesen sollte xDD
    Und dann wollte ich fragen ob du Kritik willst oder lieber nicht xD Ich weiß ja dass manche das nicht so mögen, vor allem wenn man eine Story nur zum Spaß schreibt x'D Deshalb kritisier ich eher ungern xDDD Aber ich dachte ich frag mal nach bevor ich irgendwelche Kritik anmerke
    Oder sagen wir mal ich möchte zumindest eine Kleinigkeit anmerken, die du aber gern ignorieren kannst wenn du keine Kritik möchtest :3 Und zwar... also falls das ne Story ist, muss ich sagen dass mich das erste Kapitel nicht unbedingt neugierig auf mehr macht weil es irgendwie nur so eine Vorstellung vom Haus ist und das für mich irgendwie nicht so wichtig in einer Story ist, sowas würde ich eher bei na Challenge oder einer Nachbarschaftsdoku machen D: ABER das ist natürlich Geschmackssache xDD Meine kleine Schwester fände das wahrscheinlich sogar gut haha Die mag so alltägliche Sachen in Geschichten :'D Aber mich persönlich hat es nicht wirklich zum weiterlesen eingeladen @.@ Was aber nicht heißt dass es schlecht ist! XD Also das meine ich auf keinen Fall! XD Es passiert nur einfach nicht viel x'D
    Aber mal gucken worum es im zweiten Kapitel geht, da werd ich wenn ich Zeit hab bestimmt auch mal reinlesen xD
    Ich denke übrigens, dass zwischen Gail und diesem ominösen Neffen was laufen wird Das ist so eine Vorlage.... entweder das oder es gibt irgendwelche Streitigkeiten oder so XDD Du hättest sicher nicht angedeutet dass sie über nen Partner nachdenkt und dann den Typen da so in der Wohnung drüber leben lassen und das alles so beschrieben wenn das keine größere Rolle spielen würde xDDDDD (Denke ich zumindest) Bin also mal gespannt was da so kommen wird :3
    The
    "earth"
    without
    "art"
    is just
    "eh"

  8. #8
    Reinschnupperer
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    Kommentarbeantwortung

    Hallo zusamen,

    bevor es mit dem 2. Kapitel weitergeht, erst noch zu den Kommentaren, über die ich mich sehr gefreut habe. Vielen Dank auch für die Dankeklicks und falls es Stille Leser geben sollte.

    Hallo PinkSoul!


    Zitat Zitat von PinkSouL697 Beitrag anzeigen
    Also vorweg: Die Größe der Bilder und auch der Schrift finde ich sehr passend, das lässt sich alles gut lesen

    Vielen Dank für Deine Rückmeldung: okay, dann werde ich die Schrift und die Größe so lassen.


    Zitat Zitat von PinkSouL697 Beitrag anzeigen
    Ich meine nicht, das Gail mich charakterlich an Trish erinnert, sondern einfach vom Äußeren haben sie Ähnlichkeiten. Vom Charakter her wissen wir ja noch nicht viel von Gail, sie scheint ja sehr ehrgeizig und zielstrebig zu sein, aber das ist ja auch der Grund wieso es überhaupt zu ihrem Burnout kam.

    Gut, sie sind beide blond, aber ob sie sich ähnlich sehen, keine Ahnung. Ich habe noch nicht versucht, Trish in Sims 4 nachzustellen. Ich tue mich da ein bisschen schwer, das wäre dann reiner Zufall. Richtig, charakterlich wisst Ihr noch nicht viel über Gail. Aber sie ist sehr ehrgeizig und zielstrebig, zumindest war sie es vor ihrem Burnout. In dieser Hinsicht ähnelt sie Trish schon ein wenig. Da muss ich Dir Recht geben.

    Zitat Zitat von PinkSouL697 Beitrag anzeigen
    Das mit der oberen Etage habe ich nicht so richtig verstanden Also der Neffe bekommt die Wohnung in der oberen Etage, aber bis er einzieht wohnt noch ein Paar darin?

    Jetzt habe ich nochmal nachschauen müssen, ob mir da ein Fehler unterlaufen ist. Nee, es ist folgendermaßen: Es wird immer einige Zeitsprünge geben, ich schildere nicht Tag für Tag, werde das aber immer dazuschreiben. Bis sie ins Haus einziehen konnte, hatte es noch eine Weile gedauert und das Paar wohnt dann auch nicht mehr drin. Ich hatte auch geschrieben: einige Zeit später.


    Zitat Zitat von PinkSouL697 Beitrag anzeigen
    Bis jetzt ist ja außer Gails Umzug und das Einrichten des Hauses nicht viel passiert, ich bin gespannt wen sie alles so kennen lernt. Aber da sie ja ursprünglich aus Willow Creek stammt, wohnen doch hier sicher noch ein paar alte Schulfreunde, und was ist mit ihren Eltern - wohnen die auch nicht mehr in ihrer Heimatstadt?

    Meine größten Sorgen sind Logikfehler, dass ich da mal irgendetwas durcheinander bringe. Deshalb habe ich mir den Prolog und den Anfang der Geschichte noch einmal durchgelesen. Da es nicht sehr viele Nachbarschaften in Sims 4 gibt, wird in meiner Story die Stadt "Newcrest" zweimal auftauchen. Einmal das Newcrest in der Nähe Willow Creeks, etwa 1 Autostunde entfernt. Das andere "Newcrest" wird in der Nähe Windenburgs spielen, 5 Autostunden entfernt. Im Laufe der Geschichte wird man erfahren, warum das so ist.

    So und nun zu Gail: sie wurde in Willow Creek geboren, ist aber in Newcrest in die Schule gegangen, ihre Eltern leben auch noch dort. Sie bezeichnet sowohl Willow Creek als auch Newcrest als ihre Heimat, da es im gleichen Bundesstaat liegt. Studiert hat sie in New York und Willow Creek. Das heißt, sie ist mit 16 Jahren nach NY gegangen, hat dort ihren Abschluß gemacht und ist dann auf die Uni. Einen Teil des Studiums hat sie in Willow Creek absolviert, ehe sie wieder nach New York zurückgegangen ist und dann dort einen Job bekommen hatte. Das hatte ich nirgendwo erwähnt, weshalb das vielleicht etwas unschlüssig klingt.


    Zitat Zitat von PinkSouL697 Beitrag anzeigen
    Ich freue mich auf jeden Fall auf das nächste Kapitel Übrigens: Ich würde mich sehr freuen, wenn du mir Bescheid geben würdest, wenn es eine Fortsetzung von "Schatten der Vergangenheit" gibt

    Das werde ich machen, aber es dauert noch, da ich aus zeitlichen Gründen eine etwas längere Pause einlegen musste.


    Hallo Nekooky!



    Zitat Zitat von Nekooky Beitrag anzeigen
    So ich hab jetzt auch mal hier reingelesen xDD Und ich bin sehr froh dass das erste Kapitel nicht auch in der Ich-Perspektive ist, die mag ich nämlich nicht besonders :'D

    Ich habe noch nie in der "Ich"-Perspektive geschrieben, wäre für mich auch etwas ungewohnt. Nee, das war nur im Prolog so.


    Zitat Zitat von Nekooky Beitrag anzeigen
    Hm ja, vorneweg hab ich erstmal eine Frage xD Oder zwei xD
    Zuerst mal wollte ich wissen ob das eine Story durch und durch wird oder ob es eher eine Nachbarschaftsdoku mit Story ist Also nur damit ich weiß was ich in etwa erwarten könnte falls ich weiter lesen sollte xDD

    Also, ich würde es schon als Story bezeichnen. Auf gar keinen Fall eine Doku. Ich lese sehr viel und habe früher viele US-Soaps gesehen, daraus kommen z. T. auch meine Ideen.


    Zitat Zitat von Nekooky Beitrag anzeigen
    Und dann wollte ich fragen ob du Kritik willst oder lieber nicht xD Ich weiß ja dass manche das nicht so mögen, vor allem wenn man eine Story nur zum Spaß schreibt x'D Deshalb kritisier ich eher ungern xDDD Aber ich dachte ich frag mal nach bevor ich irgendwelche Kritik anmerke

    Also, ich schreibe auch nur Hobbymäßig. Aber für konstruktive Kritik bin ich schon offen.


    Zitat Zitat von Nekooky Beitrag anzeigen
    Oder sagen wir mal ich möchte zumindest eine Kleinigkeit anmerken, die du aber gern ignorieren kannst wenn du keine Kritik möchtest :3 Und zwar... also falls das ne Story ist, muss ich sagen dass mich das erste Kapitel nicht unbedingt neugierig auf mehr macht weil es irgendwie nur so eine Vorstellung vom Haus ist und das für mich irgendwie nicht so wichtig in einer Story ist, sowas würde ich eher bei na Challenge oder einer Nachbarschaftsdoku machen D: ABER das ist natürlich Geschmackssache xDD

    Ich habe das bewusst so gemacht, das Haus vorzustellen, in dem Gail wohnen wird. Mag sein, dass das für manche nicht wichtig und zweitrangig ist. Aber ich wollte eben auch zeigen, wo die Story spielen wird. Aber okay, wie Du bereits geschrieben hast, ist es Geschmackssache.


    Zitat Zitat von Nekooky Beitrag anzeigen
    Meine kleine Schwester fände das wahrscheinlich sogar gut haha Die mag so alltägliche Sachen in Geschichten :'D Aber mich persönlich hat es nicht wirklich zum weiterlesen eingeladen @.@ Was aber nicht heißt dass es schlecht ist! XD Also das meine ich auf keinen Fall! XD Es passiert nur einfach nicht viel x'D

    Ich bin nicht jemand, der von sich überzeugt ist, dass ich gut schreibe oder so. Wie bereits erwähnt, mache ich das hobbymäßig, weil es mir eben auch Spaß macht, Geschichten zu schreiben und sie mit den Sims nachzuspielen. Also, ich spiele nicht mit meinen Sims und warte, was passieren wird. Ich habe eine feste Vorgabe und nach der spiele ich.

    Zitat Zitat von Nekooky Beitrag anzeigen
    Aber mal gucken worum es im zweiten Kapitel geht, da werd ich wenn ich Zeit hab bestimmt auch mal reinlesen xD

    Ich würde mich natürlich sehr freuen. Aber ich bin Dir auch nicht böse, wenn Du sagst, nee interessiert mich nicht.


    Zitat Zitat von Nekooky Beitrag anzeigen
    Ich denke übrigens, dass zwischen Gail und diesem ominösen Neffen was laufen wird Das ist so eine Vorlage.... entweder das oder es gibt irgendwelche Streitigkeiten oder so XDD Du hättest sicher nicht angedeutet dass sie über nen Partner nachdenkt und dann den Typen da so in der Wohnung drüber leben lassen und das alles so beschrieben wenn das keine größere Rolle spielen würde xDDDDD (Denke ich zumindest) Bin also mal gespannt was da so kommen wird :3

    Eins muss ich vorweg anmerken: ich spiele immer mit sehr vielen Personen. Also, es werden im Laufe der Geschichte noch einige dazu kommen. Zudem schreibe ich gerne mit Rückblenden. Nur, damit Du weißt, was Dich in etwa erwarten wird. Ja und was den Neffen betrifft, schauen wir mal.


    So, im Anschluß folgt dann das nächste Kapitel.

    LG cheli24



  9. #9
    Reinschnupperer
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    Kapitel 2 Begegnung mit einer alten Freundin? - Teil 1 -

    Die Kommentarbeantwortung befindet sich einen Post davor!



    Hallo zusammen,

    ich wünsche Euch nun viel Spaß beim Lesen und hoffe, Euch gefällt das Kapitel.


    LG cheli24




    Kapitel 2




    Begegnung mit einer alten Freundin? - Teil 1 -




    Einige Tage später



    Gail war erneut früh wach geworden. Rasch zog sie ihre Joggingsachen an, um am Fluss ihre Runden zu drehen. Im Neubaugebiet kam ihr dabei ein kleines dunkelhaariges Mädchen entgegen, das ihr freundlich lächelnd einen Guten Morgen wünschte.

    Gail blieb stehen und erwiderte fröhlich den Gruß. „Guten Morgen. Du bist aber schon früh auf.“

    „Och nöö“, meinte die Kleine. „Wir sind immer früh auf. Mein Bruder und ich sind bei unseren Großeltern und jetzt gehen wir Brötchen holen.“

    Ehe Gail darauf etwas erwidern konnte, tauchte ein kleiner Junge, ungefähr in dem Alter des Mädchens, hinter ihr auf. Seine Stimme klang ein wenig vorwurfsvoll, als er ihr zurief. „Man Jessie, hättest Du nicht warten können? Ich musste doch noch meine Schuhe anziehen.“

    „Ach, Du immer“, verdrehte das Mädchen leicht genervt die Augen. An Gail gewandt, meinte sie: „Mein Bruder wieder. Es ist immer das gleiche. Wenn uns morgens der Schulbus abholt, ist er auch immer der letzte.“



    „Is‘ ja gar nicht wahr“, maulte dieser nun, der gerade Gail und Jessie eingeholt hatte.

    Neugierig fragte unterdessen die Kleine: „Ich habe Dich hier noch gar nicht gesehen. Wohnst Du hier?“

    Sofort wurde sie von ihrem Bruder getadelt: „Jessie! Du kannst doch nicht immer alle Leute mit „Du“ anreden.“ Lächelnd sah er Gail an und stellte sich vor: „Guten Morgen, Miss. Ich bin Tyler und das ist meine Schwester Jessica“, deutete er auf das kleine Mädchen an seiner Seite. „Aber Sie kenne ich auch nicht. Sind Sie neu hier?“

    Gail lächelte die Geschwister nickend an. „Ich habe mal vor einigen Jahren als Studentin hier gewohnt. Mein Name ist übrigens Gail und Ihr dürft mich gerne duzen, wenn Ihr wollt. Ich habe mir dort hinten ein Haus gekauft.“

    Sie zeigte in die Richtung, in der das Haus stand. Während dem kurzen Gespräch erfuhr sie, dass Tyler und Jessica in Oasis Springs wohnten und derzeit bei ihren Großeltern die Ferien verbrachten. Geboren wären sie jedoch in Willow Creek. Jedoch aufgrund eines Jobwechsels ihres Vater wären sie vor zwei Jahren nach Oasis Springs gezogen, die kleine Stadt in Arizona, nahe der Grenze Nevadas. Morgen würde ihr Dad sie abholen, da nächste Woche die Schule wieder beginnen würde, hatten die beiden sie aufgeklärt. Gail wechselte noch einige Worte mit den Geschwistern, ehe sie sich von Tyler und Jessica verabschiedete und ihnen eine gute Heimfahrt wünschte.




    Fröhlich vor sich hin pfeifend setzte Gail ihren Weg fort. Als der alte Raddampfer an ihr vorüberzog, blieb sie andächtig stehen. Dieses Bild war für sie immer wieder ein großes Erlebnis und sie nahm sich vor, dies irgendwann einmal auf einer Leinwand festzuhalten. Nächste Woche wollte sie sich eine Staffelei und Ölfarben kaufen. Sie hatte schon lange nicht mehr gemalt und freute sich schon sehr darauf.




    Gaiiiiiil?, ertönte es plötzlich langgezogen hinter ihr.

    Überrascht drehte sie sich um und schaute etwas irritiert auf eine blasse, braunhaarige junge Frau, die ein leichtes Sommerkleid trug. „Gail Richardson?“, wiederholte ihr Gegenüber fragend, um gleich fortzufahren: „Du bist es wirklich. Was machst Du denn hier?“

    „Dorothy?“, fragte Gail zögernd.

    „Ja, die bin ich. Ich habe Dich gleich erkannt. Ich weiß, ich habe mich sehr verändert.“

    „Ähm ja, kann man sagen. Ich hätte Dich beinahe nicht mehr erkannt.“ Was hat sie denn mit ihrem Gesicht angestellt, dachte Gail, die bemüht war, sie unauffällig zu mustern.

    Dorothy‘ s Gesicht wirkte wie eine Maske, bewegungs- und ausdruckslos. Gail kannte solche Gesichtsausdrücke. Sie hatte sie in New York häufig gesehen, Botox-gespritzte Ladys der High Society, die damit den Alterungsprozess ein wenig hinaus zögern wollten. So etwas würde für Gail nie infrage kommen. Sie liebte das Natürliche und schminkte sich nur zu besonderen Anlässen. Während Dorothy Sheffler sie abwartend ansah, suchte Gail nach den passenden Worten.



    Doch noch ehe sie etwas erwidern konnte, plapperte Dorothy auch schon weiter: „Ich habe schon gehört, dass Du zurück bist, Darling. Die Großstadt war wohl nichts für Dich Darling, ne. Bist Du alleine, verheiratet, Kinder, geschieden? Hast Du wegen einem Kerl New York verlassen? Ach, ich bin ja so glücklich mit meinem William. Du konntest ja leider nicht zu unserer Hochzeit kommen. Kinder haben wir noch keine. Wir haben auch gar keine Zeit dafür. William ist ja so erfolgreich in seinem Beruf. Ich habe auch sehr viel zu tun. Ich bin die meiste Zeit damit beschäftigt, Gartenfeste, Barbecues und Partys zu organisieren. Das steckt so viel Arbeit dahinter, das kannst Du Dir nicht denken. Die Gespräche mit dem Catering-Service, welche Essen und Getränke wir reichen wollen, die richtigen Gartenmöbel, die Dekos. Und erst das richtige Personal zu finden. Wir hatten mal einen Koch…“



    Leicht genervt unterbrach Gail die Eigenlobhudelei Dorothy‘ s. „Ach, Du kochst nicht selbst?“

    Irritiert sah diese auf die Blondine. Iiiiich? Schätzchen, für so etwas habe ich gar keine Zeit. Ich muss doch die Gäste durch unser Haus führen und anschließend unerhalten wir uns über wichtige Dinge.“

    Ach ja, wer mit wem gerade oder über die Potenz des Gärtners,
    dachte Gail, hütete aber ihre Zunge.

    „Aber Du, wir haben eine Frauengruppe gegründet. Komm‘ doch mal mit, wenn Du magst. Wir treffen uns einmal wöchentlich, wir gehen gemeinsam shoppen, Kaffee trinken, Tennis spielen und amüsieren uns immer köstlich dabei. Außerdem haben wir unseren eigenen Blog, in dem wir unsere Mode- und Schminktipps weitergeben. Du, stell‘ Dir mal vor, es gibt Frauen, die wissen nicht einmal, was Mascara ist. Ist das etwas zum Essen, hat mich mal eine angeschrieben, hihihi? Ja, die haben eben keine besondere Schulbildung. Das merkt man sofort. Aber bevor ich es vergesse, es gibt einen neuen süßen Wonderbra aus chinesischer Seide, der sieht super aus. Den werde ich mir kaufen. Er kostet so um die 200 Dollar, aber für meinem William nur das Beste, weißt Du, Darling.“



    Ich kotz gleich. Du weißt aber schon, warum wir nie miteinander befreundet waren, Dorothy,
    dachte Gail, die bemüht war, die Contenance zu wahren. Schließlich sagte sie: „Ach weißt Du, Dorothy. Ich bin in New mit den unterschiedlichsten Menschen zusammengekommen. Aber am liebsten waren mir diejenigen, die jenseits von Glamour und Reichtum gelebt haben. Die würden sogar noch ihr letztes Stück Brot und Hemd mit Dir teilen. Und glaube mir, denen ist es scheißegal, was Mascara ist. Sie können es vielleicht nicht einmal buchstabieren. Aber deren Gesichter und Gefühle sind echt und keine Masken, die keine Gefühlsregung erlauben. Im Übrigen, ich kenne einen guten Anwalt, falls Du Deinen Schönheitschirurgen verklagen willst.“



    Peng, das hatte gesessen.
    Das musste raus, sonst wäre Gail geplatzt.

    Wa- wa- was?“, stotterte Dorothy entsetzt.

    Als jedoch plötzlich ihr Handy klingelte, meinte Gail süffisant grinsend. „Das wird wohl Dein William sein.“

    Sofort schaute Dorothy auf‘ s Display und meinte mit aufgesetzten Lächeln: „Hihihi, Du hast Recht. Ach, mein Schatz vermisst mich bestimmt. Ich bin ja auch schon seit 10 Minuten weg. Das ist schon eine halbe Ewigkeit. Wir können eben nicht ohne einander sein. Weißt Du? Nein, das kannst Du ja nicht wissen, Darling. Wie lange hielt Deine längste Beziehung, Schätzchen?“

    „Ach weißt Du, Schätzchen“, imitierte sie Dorothy‘ s Tonfall, um schließlich in ihrer gewohnten Tonlage fortzufahren: „Die hält in der Regel solange, bis Dein Liebster merkt, dass Du das Haltbarkeitsdatum überschritten hast und austauschbar ist. Ach, doch nicht der William, der während Eurer Verlobungsfeier so unverschämt mit mir geflirtet hatte, das kleine grunzende Schwein? Richte ihm doch viele Grüße von mir aus. Von dem rattenscharfen kleinen Häschen, das er im Gästezimmer vernaschen wollte.“



    Dorothy war bei Gails Worten fast die Kinnlade heruntergerutscht. Doch schon im nächsten Moment hörte sie sie mit zuckersüßer Stimme flöten: „William, guten Morgen, mein Schatz. Hast Du mich schon vermisst, hm?“

    Schnell packte Gail die Gelegenheit beim Schopfe und rief ihr zu: „Ich muss los“, bevor mir schlecht wird.

    „Man sieht sich, Gail und wie gesagt, am Freitag, wenn Du magst.“

    Sicherlich nicht,
    dachte Gail angewidert und nahm das Joggen wieder auf, während ihr Dorothy grimmig hinterher starrte.




    Ihre weitere Joggingrunde führte sie am Sozialkaufhaus vorbei. Das hatte neulich erst eröffnet und war vor allem für Sozialschwache und Hilfsbedürftige gedacht. Von Einrichtungsgegenständen bis zu Kleidern, Spielsachen, konnte man dort unentgeltlich alles abgeben, was man nicht mehr benötigte. Ein Anruf genügte und jemand kam vorbei, um die Gegenstände abzuholen. Gail hatte sich von dem alten Thekentisch in der Küche getrennt, den sie notdürftig benutzt hatte. Doch gestern war ihre neue Küche geliefert worden und sie freute sich schon sehr darauf, darin zu kochen.


    Nachdem sie geduscht und gefrühstückt hatte, ging sie in den Garten, um mit der Arbeit zu beginnen. Der Gärtner, den sie mit den Pflanzen beauftragt hatte, hatte sehr gute Arbeit geleistet. Die Einfassung konnte sich wirklich sehen lassen. Konzentriert und froh gelaunt ging Gail ihrer Tätigkeit nach und handelte genau nach Anweisung. Sie hatte zwar nicht den sprichwörtlich grünen Daumen, aber sie hatte einiges über Pflanzen, deren Bebauung und Pflege, in Büchern gelesen.



    Nachdem sie mit dem Einsetzen der Pflanzen fertig war, goss sie die Blumen und musste dabei an ihr Gespräch mit Dorothy denken. Eigentlich taten ihr solche Frauen leid, die so oberflächlich waren und keine eigene Meinung hatten. Die nur das Gute in ihren Männern sahen, egal wie die sich anderen Frauen gegenüber verhielten. Sie konnte sich noch gut an die Ohrfeige während der Verlobungsfeier erinnern, die sie William Sheffler verpasst hatte, nachdem er sie auf dem Weg ins Badezimmer bedrängt hatte. Sein Atem hatte nach Alkohol und Nikotin gerochen, sein Hemd verschwitzt, die Augen glasig. Als er sie begrabschen wollte, hatte sie ihm in den Schritt getreten und war davon gerannt. Auf der anschließenden Hochzeitsfeier war sie nicht mehr erschienen. Sie mochte solche Männer nicht, die meinten, mit ihrem Reichtum und Ansehen, alle Frauen der Welt haben zu können. Lieber würde sie alleine bleiben.



    Es war bereits um die Mittagszeit, als sie die letzten Blumenkästen auf ihrer Veranda angebracht hatte. Ihr Rücken schmerzte ein wenig und sie sehnte sich nach einem Schaumbad. Anschließend wollte sie sich etwas kochen. Sie wollte gerade ins Haus gehen, als ihr Handy läutete. Erstaunt ging sie ran, als die den Namen Ms. Landon‘ s auf dem Display las.

    „Hallo Ms. Landon“, begrüßte Gail die Anruferin.

    „Guten Tag, Gail. Ich hoffe, ich störe nicht“ hörte sie die Dame sagen.

    „Nein, nein, das ist okay. Was kann ich denn für Sie tun?“ Aufmerksam lauschte sie, was ihr Ms. Landon zu berichten hatte. Sie stellte hin und wieder ein paar Zwischenfragen, ehe sie sich mit den Worten verabschiedete: „Ja, das geht in Ordnung. Dann weiß ich ja Bescheid. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.“



    Danach beendete sie das Gespräch. Ms. Landon hatte ihr mitgeteilt, dass ihr Neffe am Samstag die obere Wohnung beziehen würde. Er verdiente seinen Unterhalt in der Musik, hatte die Dame sie wissen lassen. Gail war es egal, welcher Tätigkeit er nachging, solange er ihr nicht auf die Nerven ging und sie ihre Ruhe hatte. Trubel hatte sie all die Jahre genug. Jetzt wollte sie nur noch die Ruhe genießen. Morgens gemütlich auf ihrer Veranda oder im Garten frühstücken, dabei dem Vogelgezwitscher zuhören und dem Rauschen des Flusses lauschen, der direkt hinter dem Haus verlief. Obwohl sie sich durchaus ihre Zeit einteilen konnte, stand sie in der Regel morgens um 6 Uhr auf, um gleich einige Joggingrunden um den Ort herum, abzuhalten. Danach wurde gefrühstückt, noch ein wenig in der Zeitung gelesen und dann ging es an die Hausarbeit, so dass sie spätestens gegen 11 Uhr fertig war. Gail war er eine sehr ordentliche Frau und sie hasste nichts mehr als Unordnung, Schmutz und Staub. Aus dem Grund kehrte sie regelmäßig die Veranda und ging mit Staubwedel, Staubsauger und Putzlappen durch ihre Wohnung. In New York hatte sie dafür keine Zeit gehabt, so dass dies meistens eine Putzfrau erledigt hatte, die zweimal die Woche gekommen war. Gegessen hatte sie in der Regel außerhalb und auch nur selten gekocht. Aber hier in Willow Creek wollte sie endlich auch einmal selbst den Kochlöffel schwingen und erlesene Gerichte kochen. Hierfür hatte sie sich extra ein Kochbuch besorgt und sich in einem Online-Kochkurs angemeldet.



    Nach dem Mittagessen beschloss sie, sich ein wenig hinzulegen. Da es draußen jedoch zu heiß und das Wasser im Swimmingpool noch nicht gereinigt war, legte sie sich ins Bett. Doch die Gartenarbeit war sehr anstrengend gewesen, so dass sie im Nu eingeschlafen war. Die Sonne war bereits am Untergehen, als sie wieder zu sich kam. Schnell schlüpfte sie in ihre Jeans und zog ein Top darüber, ehe sie noch einmal in den Garten ging, um nach den Setzlingen zu sehen und sie zu bewässern. Fröhlich pfiff sie dabei ein Lied, das sie heute Morgen im Radio gehört hatte.



    Anschließend filterte sie das Wasser im Swimmingpool, da sie morgen darin schwimmen wollte, ehe sie noch einen Rundgang ums Haus machte und sich die Blumenpracht ansah. So gefiel ihr das schon viel besser. Sie freute sich schon darauf, bald ihr eigenes Obst und Gemüse anbauen zu können, denn Platz im Garten war noch genug vorhanden.


    gleich geht es weiter...



  10. #10
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    Kapitel 2 Begegnung mit einer alten Freundin? - Teil 2 -


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    so, weiter geht's




    Die Sonne war schon untergegangen, als sie wieder ins Haus zurückkam. Da sie Hunger verspürte, beschloss sie, sich einen Grillkäse zu backen und den Früchtequark zu essen, den sie heute Mittag zubereitet hatte. Lächelnd stand sie am Herd und sah dem Grillkäse beim Verlaufen zu, während sie ihn vorsichtig wendete. Genüsslich zog sie dabei das würzige Aroma ein, das in ihre Nase zog. „Hm, das sieht echt lecker aus. Hoffentlich schmeckt er auch so“, grinste sie vor sich hin, während ihr Magen erwartungsvoll knurrte. „Ja, Du bekommst ja gleich etwas.“




    Nachdem sie den Grillkäse verspeist hatte, holte sie sich die Quarkschüssel mit den frischen Erdbeeren aus dem Kühlschrank. Gemütlich nahm sie wieder auf dem Barhocker Platz und löffelte ihren Quark. Ihr Blick richtete sich dabei auf den Blumentop, der auf der Spülmaschine stand. „Der neue Dünger tut Euch ganz gut, hm? Ihr gedeiht prächtig.“ Sie hatte mal gelesen, dass man mit Pflanzen reden sollte. Sie glaubte zwar nicht wirklich daran, aber schaden konnte es sicherlich auch nicht.



    Die Küchenmöbel gefielen ihr sehr gut und der Blauton der Küche passte hervorragend zu den Fliesen, wie sie fand. In dem Geschäft, in dem sie gewesen war, hatte man sich die Fliesen am Computer aussuchen können. Sie hatte im Möbelgeschäft mehrere Fotos ihrer gewünschten Küche gemacht und diese dann mit zum Fliesenleger genommen. Dieser hatte sie dann ausführlich beraten und ihre diese gelbblaue Kombination empfohlen, die zudem auch sehr pflegeleicht war. Auch die Wand hatte sie neu streichen lassen. Das Blau hätte nicht mehr zu der Küche gepasst und wäre zu viel des Guten gewesen.



    Als sie alles aufgegessen hatte, stellte sie das schmutzige Geschirr in den Geschirrspüler. Eigentlich hatte sie keinen kaufen wollen, denn wegen einer Person würde sich das sich nicht rechnen. Der war aber schon im Anbau dabei gewesen und auch in der gleichen Farbe erhältlich wie die gesamte Küche. Sie hatte anfangs auch über Vorhänge oder Jalousien in der Küche nachgedacht. Aber die Scheiben waren schließlich getönt und sie hatte einen tollen Blick nach draußen. Vom Nachbarhaus gegenüber konnte man nicht reinsehen. Daher hatte sie beschlossen, es so dabei zu belassen.



    Nachdem sie die Küche aufgeräumt hatte, ging sie ins Wohnzimmer, um noch ein wenig TV zu schauen. Sie zappte sich durch die Kanäle und blieb schließlich bei einer Kochshow hängen, die sie interessiert und aufmerksam verfolgte. Es wurde gerade ein Braten zubereitet und die kochende Moderatorin gab Tipps über die Garzeit und die Gewürze, die man anwenden konnte. Frischer Rosmarin würde sich sehr gut tun. Hm, ich könnte doch auch Kräuter setzen, Petersilie, Kresse, Schnittlauch. Wenn ich das nächste Mal in der Stadt bin, werde ich nach einem Kräuterlexikon Ausschau halten oder mich mal im Internet schlau machen. Oh man, immer diese Werbung, gähnte Gail todmüde.



    Schließlich schaltet sie den Fernseher aus, löschte die Lichter und ging zu Bett. Auf dem Weg zum Schlafzimmer kam sie an dem Schränkchen vorbei, das sie von ihrer Grandma geschenkt bekommen hatte. Es hatte sicherlich schon bessere Zeiten gesehen. Aber nachdem Gail es ein wenig gebeizt, nachlackiert und mit einem Spezialmittel poliert hatte, sah es doch schon viel passabler aus. Die beiden Blumengestecke machten sich hervorragend auf dem antiken Schränkchen, das seinen Platz in der kleinen Diele, gleich am Eingang, gefunden hatte.



    Wenig später lag sie schlummernd in ihrem Bett. Sie war so müde gewesen, dass sie es nicht mehr ins Badezimmer zum Duschen geschafft hatte. Entgegen ihrer Absicht hatte sie auf Übergardinen im Schlafzimmer verzichtet, zumindest im Sommer. Im Winter würde sie wahrscheinlich welche kaufen. Sie hatte einen leicht unruhigen Schlaf, was wohl auch mit den Ereignissen des Tages zusammenhing. So tauchten die beiden Geschwister Jessica und Tyler in ihren Träumen auf, deren Eltern niemand geringere waren, als Dorothy und William Sheffler. Die zwei hatten es zuhause nicht mehr ausgehalten und waren abgehauen. Gail sah sich selbst, wie sie in jedem Winkel der Stadt nach den beiden suchte. Auch das Gespräch mit Ms. Landon verarbeitete sie in ihren Träumen. Sie sah deren gesichtslosen Neffen, der ihr bei der Suche half. Aber immer, wenn sie in sein Gesicht schauen wollte, wandte sich dieser rasch ab. Wie der Neffe wohl so war? Es war weit nach Mitternacht, als ihre Atemzüge endlich ruhiger wurden und sie tief und fest schlief.




    Kapitel 3 folgt...

 

 

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