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Lange war ich hier nicht mehr online. Doch nun bin ich wieder da und dieses Mal mit einer Story auf Lager. Kritik und Lob sind immer gern gesehen
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Wundertropfen
Viele Autoren würden ihre Geschichte oder ihren Roman vielleicht an dieser Stelle jetzt mit „Es war einmal ...“, beginnen. So soll jedoch meine Geschichte nicht anfangen.
Es war letzten Sommer als meine Geschichte anfing.
Ich hatte gerade meinen Schulabschluss gemacht und startete nun in einer neuen Stadt mein neues Leben. Ich bin in eine WG eingezogen. Naja, was heißt WG … Es war keine klassische WG sondern eine zwei-Mann WG. Nämlich zwischen Preston Burke und mir, Mia Gavon.
Mit unserem Ersparten hatten wir uns eine schöne Einrichtung angeschafft und zogen so dort erst einmal ein. Ich hatte ein klassisches rosa farbenes Mädchenzimmer.
Während Preston lieber ein steriles, bis auf das Nötigste eingerichtete Zimmer bevorzugte.
Wir wohnten gerade einmal einen Tag in der Wohnung als es plötzlich geschah.
Ich wachte morgens auf und schwang mich voller Elan, wie eigentlich auch sonst, aus dem Bett. Dabei fühlte ich mich ziemlich eigenartig. Vielleicht war ich ja krank?
Vorsichtig tastete ich mir an die Stirn. Nein, sie war nicht heiß, also kein Fieber. Aber wieso fühlte ich mich so träge, so schlapp?
Langsam trottete ich zu meinem Spiegel und sah rein. „Aaah!“, schrie ich als ich einen Mann im Spiegel sah anstatt meines eigenen Spiegelbildes.
Das war ja wohl ein schlechter Scherz! Träumte ich noch? War ich gar nicht wach sondern schlief noch?
Noch einmal sah ich in den Spiegel hinein und winkte mir selber zu. Und der Mann machte haargenau dieselbe Bewegung wie ich.
Ich war geschockt, was war hier nur los? Wieso war ich plötzlich ein Mann?!
Ich schluckte schwer. Ich war doch eine Frau. Eine junge, blondhaarige und blauäugige Frau. Wieso war da jetzt Preston, mein Mitbewohner, zu sehen?! Ich zwinkerte mir selber zu, doch es zwinkerte nur die männliche Silhouette von Preston mir entgegen.
Frustriert verließ ich das Zimmer, was auf dem zweiten Blick übrigens Prestons, und nicht mein, Zimmer war. Ich beschloss Preston in der Wohnung aufzusuchen und mit ihm zu reden, in der Hoffnung er wäre noch nicht zur Arbeit gegangen. Vielleicht gab es ja irgendeine Krankheit, dass ich so aussehen würde wie mein männlicher Mitbewohner ?
Ich durchsuchte das Badezimmer,
und den kleinen Flur als erstes.
Leider fand ich auch dort Preston nicht. Daher durchsuchte ich die ganze Wohnung. Erstmal im Wohnzimmer,
doch nichts.
Dann im Esszimmer,
gefolgt von der Küche.
Aber auch hier war er nicht. Also beschloss ich mal in meinem Zimmer zu schauen.
Langsam öffnete ich die Tür und spähte rein.
„Ahhh!“, schrie ich als ich eine blonde Frau inmitten meines Zimmers stehen sah.
„Wer sind sie? Und wie sind Sie hier reingekommen?!“, schrie ich und betrat das Zimmer. Die blonde Frau drehte sich zu mir um und zum dritten Mal an diesem Morgen erschrak ich. „Du bist ich!“, schrie ich. „Und du bist ich!“, antwortete mein zweites ich, wenn auch mit einer männlichen Stimme. „Preston?“, fragte ich ungläubig. „Mia?“, antwortete die blonde Frau.
„Wie kann das sein?“, murmelte ich. „Was kann wie sein? Du bist in meinem Körper, Mia!“, rief Preston verärgert. „Ich bin eine Frau! Ich hab Brüste! Lange, ich meine sehr lange, Haare! Eine Scheide! Ich könnte schwanger werden.. Oh mein Gott, ich glaube ich werde ohnmächtig.“ Preston rieb sich die Augen und sah mich verwirrt an. „Und moment mal. Du bist Mia und in meinem Körper ? Was ist passiert?“ Genervt und wissenslos zuckte ich mit den Schultern. „Vielleicht waren es gestern Abend ein paar Drinks zu viel bei unserer Einweihungsparty...“, überlegte ich leise. „... oder ich habe zu viel dieser Wundertropfen reingetan.“, fügte Preston leise hinzu.
„Du hast was?“, schrie ich. „Du hast die Wundertropfen genutzt? Die magischen Wundertropfen?! Sag mal, wo hast du dein Gehirn gelassen als Gott Wissen verteilte? Wahrscheinlich warst du nicht anwesend! Du weißt doch, wie gefährlich Wundertropfen sein können und dass sie gefährliche Nebenwirkungen haben können! Und das haben wir jetzt davon! Du bist ich und ich bin du!“
Ich hätte weinen können. Was in aller Welt fiel Preston ein, diese magischen Wundertropfen in unsere Drinks zu tun? Klar, er wollte ein wenig Spaß haben. Aber doch nicht so viele, wenn sie doch schon solch starken Nebenwirkungen hervorrufen wie zum Beispiel Körpertausch. Und nun hatten wir den Salat, wie sollten wir das nur rückgängig machen?
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