Kurz vorm 'Narwal' holte er mich ein. Nun bleib doch mal stehen und erzähle was los ist! - Die Geister sind los!, vor Aufregung fuchtelte ich wild mit den Armen, im 'Alten Inn'!Anzeigen
Er schlug sich die Hand vor den Kopf: Geister? Jane, was gabs denn da zu trinken? - Himmel, nein, so glaub mir doch!
Süsse!, er zog mich in seine Arme und hielt mich ganz fest. Du weisst ich bin Dein bester Freund, aber beruhige Dich erst einmal, flüsterte er in mein Ohr und dann: Komm laß uns reingehen, ja?
Ich nickte nur. Das er mir keinen Glauben schenkte, nicht mal zu hören wollte, das verletzte mich sehr.
Viel war heut nicht los, fast alleine war ich auf der Tanzfläche. Trotzdem, irgendwie hatte ich das Gefühl beobachtet zu werden. Doch ich unterdrückte das und tanzte den erst besten Typen an. Ich brauchte dringend Ablenkung.
Mein Gespür trog mich nicht. Nach einer Weile sprach ein anderer junger Mann mich freundlich an. Stellte sich als Paolo vor und lud mich auf einen Drink ein.
Da er einen sympathischen Eindruck machte stimmte ich ihm zu. Das war genau das was ich jetzt brauchte.
Wir unterhielten uns locker. Er meinte er hätte mich schon öfter beim tanzen beobachtet. Oups, ich war ganz sprachlos!
Unverhofft fragte er, ob ich mir vorstellen könne seine Partnerin bei den Partypeople zu werden. Ich fühlte mich sehr geschmeichelt, aber: Was macht Ihr denn? - Och, meinte er schelmisch und zwinkerte mir zu: Eigentlich nur tanzen, trinken und flirten. Ich lachte: Dann bin ich dabei!
Später kam Eva dazu, sie gehört auch zu der Gruppe und wir unterhielten uns über Tanztechniken.
Ob ich denn schon einmal mit Leuchtstäben getanzt hätte? - Nee, aber mit Fackeln?, antwortete ich lebhaft.
Der DJ macht grad Pause, dann zeig mir das doch mal, schlug Paolo vor. Ohoh, war ich nervös!
Aber er schien zufrieden mit meinem Können und wir tanzten das erste Mal zusammen. Puh, er brachte mich ziemlich aus der Puste. Am hinteren Tresen legte ich eine Pause ein und trank hastig. Paolo amüsierte sich heftig dadrüber und rief mich zurück. Als ich aufsah entdeckte ich Frederic hinter ihm. Er sah müde und geschafft aus, warum kam er dann noch so spät?, grübelte ich.
Besorgt lief ich, an Paolo vorbei, zu ihm. Was hassu denn?, fragte ich und streichelte ihn sanft.
Seine Worte verstand ich leider nicht, nahm ihn aber trotzdem tröstend in in den Arm.
Zunächst schmiegte er sich eng an mich. Ließ mich jedoch los und trat einen Schritt zurück. So unerwartet, dass ich glatt etwas ins straucheln kam. Von deinem Atem wird man ja ganz blau! Und wer ist der Typ mit dem Du seit einer Stunde tanzt? - Oups.
WER ist der TYP?, vor Aufregung wurde er ganz rot im Gesicht. War er etwa eifersüchtig? Amüsiert über den Gedanken kicherte ich und setzte belustigt zu einer Erklärung an: Das is Paolo, mein neuer Ta... - Dein NEUER?, fuhr er mir ins Wort.
Nu, hör doch ma zuhuuu...., setzte ich, nun schon leicht gernervt, erneut an. - Spar Dir das, Du bist ja völlig betrunken!, abwehrend hob er die Hand und funkelte mich an.
Pff, was wer denn in den gefahren? Beleidigt ließ ich ihn steh und ging zurück zu Paolo. Na, Stress?, fragte er mich mitfühlend und strich mir über den Arm. Ich nickte.
Ruh Dich etwas aus, war sein Rat. Völlig überfordert von all den Geschehnissen heute, sank ich auf eine der Bänke, spürte noch wie ich zur Seite glitt, dann war endlich Ruhe.
Total zerschlagen kam ich wieder zu mir. Ich wollte Ulli bitten mich nach Haus zu bringen. Doch der tanzte und flirtete mit einer Tussi, die ich nicht kannte. Also schlurfte ich zum Tresen, um dort auf ihn zu warten.
Es dauerte mir wohl zu lange, jedenfalls war dies die erste Nacht, die ich nicht in meinem Bett verbrachte.
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